Am 19.11. um 18 Uhr zeigt das Museum Warberger Hof den Erstlingsfilm von Kay Ilfrich und mir:
Vergessen kann ich das nie – Die Geschichte einer Vergewaltigung
im Rahmen von 40 Jahre Notruf Kiel.
Die Filmemacherin und Mitgründerin des Frauennotrufs Kiel Quinka Stoehr dokumentiert in diesem Film von 1986 einen Gerichtsprozess vor dem Kieler Landgericht zum Thema sexuelle Gewalt am Arbeitsplatz. In der Zeit, der damals noch rein ehrenamtlichen Arbeit im Verein Notruf und Beratung für vergewaltigte Mädchen und Frauen, hat dieser spektakuläre Fall eines Fehlurteils am Landgericht Kiel zu Demonstrationen, verstärkter Medienarbeit und der direkten Auseinandersetzung mit Gerichtsverfahren geführt.
Daraus entstanden erste wissenschaftliche Untersuchungen zur Analyse von Vergewaltigungsprozessen und – Jahre später – das Zeuginnenbegleitprogramm, das mittlerweile in ganz Deutschland zum gesetzlichen Rechtsanspruch geworden ist. Der Film schlug damals – drei Jahrzehnte vor #MeToo – bundesweit hohe Wellen, wurde hundertfach gezeigt und ausgestrahlt. Zum Themengebiet des „Sexuellen Missbrauchs am Arbeitsplatz“ hat er viel bewirkt. Heute scheint es zumindest in Schleswig-Holstein nicht mehr denkbar, dass derartige Taten wie damals mit einem Freispruch enden.
Die Filmemacherin Quinka Stoehr und Ursula Schele als Bundesvorsitzende des bff, des Bundesverbands der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, werden persönlich für eine anschließende Diskussion anwesend sein.
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Di. 19. November 2019 18.00 Uhr, Eintritt frei
Stadtmuseum Warleberger Hof Kiel
Film: „Vergessen kann ich das nie – Die Geschichte einer Vergewaltigung“, 100 Min., D 1986